Hintergrund

 

JosefineMit der Stückentwicklung „Josefine“ nach einer Geschichte von Silvia Baumann wollen wir beleuchten wie und warum sich Menschen für andere oder vor anderen „klein“ machen. Warum sie eigene Stärken und Leidenschaften aufgeben und sich ganz den Erwartungen des Gegenübers anpassen.

Wir Menschen sind soziale Wesen und leben in Gemeinschaft, deshalb ist es nötig und sind wir gewohnt Kompromisse einzugehen. Das ist hier nicht gemeint. Es geht vielmehr um die Aufgabe ureigener Persönlichkeitsanteile die uns unverwechselbar der/die sein lassen, der/die wir sind. Jeder Mensch ist einzigartig. Das beweist schon ganz einfach der unverwechselbare Fingerabdruck. Jeder Mensch ist ein eigenes „Universum“, selbst Zwillinge sind nicht gleich. Es gibt so viele Lebensentwürfe wie es Menschen auf der Welt gibt. Jeder hat seine ureigenen Motive, sein Temperament, seine Herkunft, seine Erfahrungen und daraus resultierend seine Persönlichkeit die sich auf die ganz eigene, eben persönliche Weise ausdrückt.

Es gibt viele Gründe sich für andere aufzugeben. In Abhängigkeitsverhältnissen ist die Gefahr groß sich den Vorstellungen des Gegenübers unterzuordnen. Dem Lehrer, dem Arbeitgeber gegenüber bedarf es guten Selbstbewußtseins zu zeigen und zu bleiben wer man ist.

Eine besondere Herausforderung diesbezüglich sind Freundschaften oder Liebesbeziehungen. Die Begeisterung für den Anderen und das Bedürfnis angenommen zu sein haben schnell zur Folge dass man sich anpasst und den oft vermeintlichen Vorstellungen des Partners entsprechen will.

Josefine und Emil aus unserer Geschichte haben sich gefunden und lieben sich, weil jeder genau so ist wie er ist. Sie wollen nur das beste füreinander und trotzdem passiert es Josefine, weil sie Emil gefallen und ihm Freude machen will, dass sie sich selbst verleugnet und für ihn „verbiegt“.

Anders als im wirklichen Leben wird in der Geschichte die Auswirkung dieses „sich klein machens“ physisch sichtbar. Josefine schrumpft. Sie wird so hilflos, dass sie weder ihre Elefanten noch am Ende sich selber versorgen kann. Emil ist ratlos. Liebevoll pflegt er seine Freundin und gemeinsam kommen sie hinter die Ursache des Problems. Josefine, stellvertretend für viele Frauen, beschneidet sich aus Fürsorge und dem Wunsch angenommen zu sein, selbst.

Als Josefine, aus dieser bitteren Erfahrung, lernt ihre Bedürfnisse und Vorlieben zu auszusprechen, findet sich eine Lösung. Und dann kann auch die Liebe der Beiden richtig wachsen.

 
 
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